Brigitte March ICA

Hans-Peter Stark
Szenen zu Leonardos Salvator Mundi 2022-2025

Hans-Peter Stark zitiert in monumentalen Triptycha das ikonische Motiv des Salvator Mundi von Leonardo da Vinci. Sowohl das Triptychon als auch der Salvator Mundi verweisen auf die Trinität und bilden für HP Stark den thematischen Rahmen seiner zeitgenössischen narrativen Szenen. Im ersten Triptychon erscheint Christus mehrfach, jeweils vergrößert auf jeder Bildtafel; im zweiten steht Leonardos Salvator Mundi im Zentrum und wird von aktuellen Szenen umgeben, die gesellschaftliche Themen wie Überwachung, urbane Transformation und digitale Medien aufgreifen. HP Stark arbeitet mit zeichenhafter, dynamischer Linienführung und betont symbolhafte Elemente, wodurch die Spannung zwischen historischen und gegenwärtigen Bildwelten hervorgehoben wird.
Seit dem Mittelalter prägt das Triptychon die religiöse Kunst und wurde von Künstlern wie Francis Bacon, Ai Weiwei und Damien Hirst genutzt, um gesellschaftliche Umbrüche zu reflektieren. Leonardos Salvator Mundi setzte innovative Maßstäbe in Lichtführung und Symbolik: Die Kristallkugel verweist auf Reinheit, göttliche Gegenwart, Wissenschaft und Transzendenz. Martin Kemp beschreibt das Werk als von „uncanny strangeness“ und einer Präsenz geprägt, die über das Sichtbare hinausweist: 'It is the ultimate painting. It is the Mona Lisa experience – you feel a presence, a sense of enigma, as if she is more than a painting.'
HP Stark greift diese Impulse auf und eröffnet einen Dialog zwischen Renaissance, Wissenschaft und Gegenwart.