Galerie Schlichtenmaier
Ralph Fleck –– FARBE, was sonst
Ralph Fleck befasst sich mit Bildserien, die er mit wechselnder Intensität fortschreibt: In der Ausstellung finden sich aktuelle Beispiele der Städtemotive, Bücherregale, Feldstücke, Stadionbilder, Austern, Steaks, aber auch neue Themen wie undurchdringliche Palmenhaine oder zerstörte ukrainische Häuser. Der Künstler braucht das konkrete Motiv nur, um einer gegenstandslosen Beliebigkeit Paroli zu bieten, doch bleibt das Motiv selbst sekundär. Als Sinnenmensch bemächtigt er sich zwar dieser Sujets, zeigt seine Betroffenheit im Akt des Malens, doch sie haben primär das Anliegen: die Leidenschaft für die Ölmalerei, die spürbare, greifbare, ja schmeckbare Qualität der puren Farbe. Es geht um die Faszination, aus der gestischen Erinnerung an das Motiv einen Farbraum zu gestalten, der dem Betrachter die Illusion gibt, in der scheinbar hyperrealen Fernsicht eine bestimmte Stadt, eine Tasse Cortado, eine Bücherwand, ein Blumenfeld wirklich zu erleben. Letztlich entstehen bei Ralph Fleck immer Stillleben, wenn es um die benennbaren Gegenstände geht. Dabei sind sie bei näherer Betrachtung keineswegs still, im Gegenteil: Wir können dem bewegten, mal rasenden, mal strömenden Pinselduktus folgen. Gestisch berauscht, aber kompositorisch und malerisch perfekt kontrolliert, schafft er Stimmungen, die Lust auf die Welt machen. Unzählige Ausstellungen in Europa, Asien und in den USA weisen den 1951 in Freiburg geborenen Ralph Fleck als einen der vielbeachtetsten Maler seiner Generation aus.